Skip to content

Kino & Kirche

Eine Allianz mit Brisanz
Die Kirche – speziell die katholische – war einer der größten Gegner der „bewegten Bilder“. Die Sünderin (1951) einer der größten Skandalfilme für die katholische Kirche (Hildegard Knef war kurz „sehr freizügig“ zu sehen, dieser Film wäre heute sicher ab sechs freigegeben). Bezeichnungen der Kirche für das Kino waren: „Schmutz und Schund“, „Teufelswerk“ und „Vorführer des Teufels“. Die katholische Kirche gründete einen eigenen Filmdienst ein mit eigenen Produktionen von sittlich und moralisch wertvollen Filmen.
 
Im Jahr 1991 wurde dann in Mössingen „Kino und Kirche“ ins Leben gerufen, nach einer Anfrage der Diözese Rottenburg/Stuttgart im Jahr 1990. Vermutlich eine Reaktion auf die in diesem Jahr laufende Reihe „50 Meisterwerke der Filmkunst“. Ansätze von „Kino und Kirche“ waren in vielen anderen Städten meist nach kurzer Zeit gescheitert.
 
7
Pfarrer Heutjer rief die Reihe „Kino und Kirche“ mit den Schlegels ins Leben und Anfangs kamen hauptsächlich Ältere Leute, doch die evangelischen und katholischen Kirchenleute verstanden es die Schulen mit in das Programm einzubinden.

Der Ansatz liegt für die Macher ganz klar in der Begegnung der Menschen und der Diskussion über die gesehenen Filme. Diese Diskussionen fielen auch schon sehr heftig aus, da auch Filme wie „Jesus von Montreal“ gezeigt wurden und unterschiedlichste Reaktionen auslösten.

Dazu Pfarrer Wolfgang Heutjer;
„Seit September 1991 gibt es in Mössingen eine Filmkunstreihe „Kino und Kirche”.
Getragen und veranstaltet wird diese Reihe durch Evangelische und Katholische Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit den Mössinger Lichtspielen, die diese Reihe mit großem Interesse und viel Engagement in das Programm „Kino am Freitag” aufgenommen haben:
Jeden Monat wird ein Film in der Reihe „Kino und Kirche” gezeigt.
„Kino und Kirche” will ein Beitrag zur lokalen Kinokultur sein, wie auch zur zeitgemäßen Präsentation und Diskussion allgemein menschlicher, ethischer und christlicher Themen. Gezeigt werden zumeist Filme, die von beiden konfessionellen Filmzeitschriften „filmdienst” und „epd – Kirche und Rundfunk” als sehenswert bzw. als Film des Monats eingestuft werden. Beraten werden wir dabei durch die engagierten Kinobetreiber Walter und Stefan Schlegel in Mössingen. Jede Reihe hat ihre Schwerpunktthemen. Nach Möglichkeit wird zu jedem Film ein Referent eingeladen, der eine kurze Einführung zum Film oder zum jeweiligen Thema gibt und nach dem Film zum Gespräch bereitsteht. „Kino und Kirche” hat in unseren Gemeinden ein festes Stammpublikum, wobei oftmals der Film oder die Fragestellung, zu der der Film gezeigt wird, speziell Interessierte anzieht. Diese Filmkunstreihe gehört mit zu den vielfältigen ökumenischen Begegnungen und Aktivitäten vor Ort und hat dort mittlerweile ihren ganz festen Platz.“

Heute ist „Kino und Kirche“ sicher eine tolle Möglichkeit der Begegnung außerhalb des Alltäglichen!
Die Reihe „Kino und Kirche“ findet immer einmal im Monat statt, meistens am letzten Freitag im Monat um 20.15 Uhr.